Augenbründl

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Mögst immer Labung finden du,

an dieser schattenkühlen Stelle,

im stillen Wald, an frischer Quelle,

der heil’gen Schöpfung weiter Pracht,

so wundersam für dich erdacht.

 

Dem Wasser des Augenbründls wird heilbringende Wirkung zugesagt. Früher war ein Bildnis der Hl. Odilie, einer blinden Herzogstochter, die ihr Augenlicht nach der Taufe wiedererlangt hatte, der Kultgegenstand der Quelle. Radiästethen der Umgebung bescheinigen dem reinsten, kühl und belebenden Quellwasser kraftvolle Stärke. Es gehört also zur Tradition bei einer Wanderung oder einem Spaziergang, seine Augen mit dem Wasser des Augenbründls zu "waschen".

 

Die Legende besagt, dass zur Zeit, als in den herrschaftlichen Kalköfen noch Kalk gebrannt wurde, einmal drei Bauern eingeteilt wurden, Wache zu halten.

In der Nacht überkam sie aber großer Durst und da der einzige Dorfbrunnen in der Taverne zu dieser späten Stunde nicht mehr zugänglich war, ging einer der drei Wächter zum Augenbründl. Bald kam er aber völlig außer sich mit leerem Krug wieder zurück und stammelte unzusammenhängende Worte. Erst am nächsten Tag konnte er berichten, was in der Nacht vorgefallen war: Nicht um 1000 Kronen würde er wieder zur Quelle gehen, denn in der vorhergegangen Nacht habe er bei der Wasserstelle einen Geist gesehen.

 

Hirsch, Siegrid/Ruzicka, Wolf: Heilige Quellen. Niederösterreich und Burgenland. Verlag Freya 2002. ISBN 3-901279-99-7

CB 2009