Eppenberg

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Dorf mit Herrschaftshof, südlich außerhalb des Tales der Großen Krems in 700 m S. gelegen.
Geschichte: Um 1141 wird erstmals ein Adalram de Eppinberge im Bestätigungsbrief des Mgf. Leopold über das Stift Klosterneuburg genannt (BUB I 14). Sein Name bedeutet: Berg des Eppo. Das Dorf gelangte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an Otto den Piber, teils durch Erbschaft von seiner ersten Frau, wahrscheinlich eine geborene Rottenstein, teils durch Kauf. Er überließ es 1293 um 100 Pfund 78 Pfennige dem Passauer Bischofe für das Kloster Engelszell in Oberösterreich. Laut Entscheidung des Dechantes von Krems von 1337, gehörte das Dorf damals nicht zur Pfarre Albrechtsberg, sonder zu Meisling, doch kam es später zur weit näher gelegenen Pfarre Albrechtsberg. (Top. II. 658; VI. 367.) Das Kloster Engelszell, welches auch in Krems einen Hof hatte, erbaute hier einen Wirtschaftshof und kaufte dazu 1337 von Konrad von Neudegg eine Mühle bei Reinprechts, wobei der hiesige Amtmann Konrad Zeuge war. Das Kloster Engelszell verpfändete infolge Geldmangels Eppenberg dem Hans Ruestorfer zum Burghof, der 1579 von Kaspar von Lindegg auch das Dorf Scheuz mit 7 Häusern und 2 Mühlen in Bestand nahm. (Nowotny, 25.) Ein weiterer Bestandsingaber war Johann Georg Kuefstein, der um 1590 hier 20 Holden und in Attenreith einen hatte. (Schlossarchiv Ottenstein.) Erst 1695 löste P. Berhard Weinberger aus dem Kloster mit seinem ersparten Gelde von 4.000 fl. das Gut ein, das er nun selbst bewirtschaftete. Drei Jahre später nahm es das Stift Göttweig auf 30 Jahre in Pacht, das es 1714 um das Gut Hundsheim eintauschte und nun von Nieder-Ranna aus verwaltete. Göttweig verkaufte das Gut 1768 an Josef Johann Grafen von Herberstein. Aus diesem Nachlasse lizitierte es 1790 ein Fleischhauer Michael Rosenkranz von Reinprechts um 9.350 fl. Seine Witwe verkaufte es samt einiger Einrichtung 1793 dem Johann Franz von Lempruch um 11.500 fl. Dieser verkaufte es 1815 dem Grafen Josef von Wieser zu Sigelsbach, ehemaligen kurkölnischen Kammerherrn und bayrischen Oberst, um 42.000 fl., der es noch im selben Jahre dem Josef von Dalstein überließ. 1822 kam es zur Herrschaft Brunn am Walde, das Landgericht stand der Herrschaft Gföhl schon 1604 zu. (Winter, II. 928.)
Der Herrschaftshof ist ein rechteckiger, einstöckiger Bau mit steilem Walmdache, ohne Schmuck (17. Jahrhundert).

gz2009